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Mittwoch, 7. Dezember 2011

Ein Advent 2011

An dieser Stelle das Sammelbecken für Texte, die ich im Blog veröffentlichen will, die sich aber keinem eigenen, übergeordneten Projekt zuordnen lassen.

---> Vermischte Gedichte

Den Beginn mache ich mit einem eben verfassten Gedicht passend zur Vorweihnachtszeit 2011.

Geschrieben habe ich den Text, während des Lesens eines Artikels aus der Financial Times Deutschland (FTD) zum sogenannten "Dreifach-Mega-Rettungsschirm für den Euro". Ein herrliches Wort, Dreifach-Mega-Rettungsschirm, - so schön wie, z.B. Lernäische Hydra!
Zudem wurde zeitgleich verschämt leise bekannt, dass es in Europa wohl doch keine Gläubigerbeteiligung der Banken in dieser Krise mehr geben wird, wie bisher stolz behauptet ... denn wer sonst sollte dann weiter wie gewünscht marode Staatsanleihen in großem Stil aufkaufen, als eben diese maroden Banken! Damit hatte die Occupy Wallstreet Bewegung wohl auch in diesem Kritikpunkt recht: Ganz egal wie es läuft - die Banken sollen geschont werden.



Ein Advent 2011



Es wird Weihnacht.
Politiker basteln am
Dreifach-Mega-Schirm.
Kinder sperren ihre
Augen weit auf.

Da - es glitzert! Ein
Geldstück kommt am
Boden auf und zerspringt.
Der Bettler hatte sich
so schön bedankt.






Arno Schlick   07.12.2011

Arno Schlick   2011 

QR-Code zu diesem Gedicht:


Video zu diesem Gedicht:

Folgt noch - wegen Teilnahme an einem 
Schreibwettbewerb mit u.a. diesem Beitrag
vorerst nur in Textform.




Donnerstag, 1. Dezember 2011

Etwas Leichteres - und die "Neue Alte Welt" der Medien

Heute stelle ich das Gedicht "Etwas Leichteres" vor, das Pate stand für meinen Lyriband "Neue Alte Welt".
Hier noch mehr zu den Hintergründen:




Doch auch hier eine kurze Erläuterung: Mit diesem Gedicht habe ich den Hauptpreis im Jungautorenwettbewerb Nordbayern 1997 gewonnen, der von den Nürnberger Kulturläden in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Schriftsteller Nordbayern jährlich ausgelobt wird.
Entstanden ist das Gedicht am 13.10.1996. Lange her. ;-) Aber da es vermutlich wirklich eines meiner besseren Gedichte aus den 1990er Jahren ist und es für mich eine wichtige gedankliche Marke in der Auseinandersetzung mit den Anfängen des World Wide Web darstellt, möchte ich es hier nicht missen. ...




Etwas Leichteres
(Die multimediale neue alte Welt)




I.

Stimmenrinnsale zu Meinungsdriften!
Die Bildschirmwelt fliesst als Netzwerk zusammen -
um die Lücken im Argument
zu den meidbaren Lücken
in der Welt
werden zu lassen
(Sieh was du willst - und:
Was du siehst das erhältst du zurück)

Megaschönheiten ausmachen
anmachen - BLAU
deutelt der Elektronenstrahl
durch die löchrige Maske
sein Bild-noch-ein-Bild
auf die geglätteten Stirnen -
zaubert dir dreiäugig
ein leichteres Universum
als Gegengewicht ins Gehirn

Um die Verstecke
des Durstes nach Narbigem
und der unreinen Nähe der Haut
schief auszuleuchten in Winterlicht?

Um der Schwierigkeit
ungequantelter Küsse
etwas Leichteres
danebenzusetzen

Europa - im weltweiten Netz aufgelöstes Fremdwort
Am Himmel erreicht Galileo Europa
- die Raumsonde den Jupitermond -
als Fussnote im Manifest eines Mythos der Raumzeit -
nicht mehr des griechischen alten

Doch der Stier hat Europa
im irdischen Dasein erneut heimgesucht:
Was kostet das Video der
Massenvergewaltigung
bosnischer Frauen und Mädchen -
bestellbar per Mausklick?

II.

Die Melancholie nach der Rückkehr aus den
Homepages
und den Technodiscos um sieben Uhr morgens -
menschliche Sehnsuchtswüsten
und Traumlandoasen
ergänzen einander perfekt nur im zeitleeren Spaß

PRÄSENT ist Metall-
und Ozongeschmack
der knisternden
jederzeit hellen
Zustimmungsräume
um den verfügbaren
Mit-mach-Altar

Stimmenrinnsale zu Meinungsdriften!
Wenn die Einzelbedürfnisse zu den anderen stossen
um der Verschmelzung beizuwohnen
(pflicht- und erwartungsgemäss)
ergibt sich ein Zittern -
Irritationen der Orientierungslosigkeit -

schillernd -
zu leicht um als Beben zu gelten
aber zu zart
inmitten der universellen Uninformation
um uninformativ zu sein

Um einander schnell
an Scherenschnitte
besser
erinnern zu können?

Um Ego-Reflexe nicht erst zu sehen um
platt elektrisch äusserlich äusserst exakt
ewig-eklektisch in Beziehungsimpulsen
Neuanfänge mit neueren altzuzerhacken

Fremdwort Europa - im Netz aufgelöst
Indes oberflächentreu kartographiert:
THE WORLD ON CD-ROM

Im Himmel
erreicht Galileo Europa -
Für uns bleibt die Welt
beschreibbar als Scheibe




Arno Schlick    13.10.1996


Arno Schlick   2011 

QR-Code zu diesem Gedicht:


Audio als Video zu diesem Gedicht 
(ich habe den Text mit dem Backgroundsound "Slow Atmosphere 4"
des Users ERH auf www.freesound.org hinterlegt):



Freitag, 25. November 2011

Neuigkeiten

Neu ist die Seite ---> Lyrik & Musik / Vertonte Lyrik mit dem Gedicht Silicon Landscapes von Januar 2001.
Vertont habe ich es heute mit einem Musikstück, das nur einen Tag später entstanden ist.

 Grx!
Arno



Silicon Landscapes



I.


..
...
.....
honig
gerinnt
zu sand
verschmilzt
zum siliziumfabrikblock
splits into microchips handies
verschmilzt
unterm weihnachtsbaum (leuchtende augen)
als community
(allerseelen incorporated)
gerinnt zu
everybody is a kunstwerk
everybody is a star but
fusioniert
zum anteil am human-optionsschein-projekt
(wo sind wir sterne hin
bei tagesbeginn?
wohin wir papierwert
wertpapier?)
- nun -
dein kurs
reagiert radioaktiv
techniker! soziales genie!
captured in
bernstein
insekt
ewig
.....
...
..





II.


...
....
...........
..................
an den strand
geschwemmt
gläubige
blind
am rande
der wüste NUN
selbsttreue körperwelten
kandiert konserviert in diesen
gelblicheren brocken beim sand
spekulanten auf vitrinen-ruhe
durchs honigfenster
spricht nun
für sich
augenschein
gläubiger spekulant
rentner emissionär
werft dem sand
euer gehör
vor
n
u
n
(wir
restlichen
sollen rieseln)
..................
...........
.......
....
...



Arno Schlick   7.1.2001



Arno Schlick   2011 

QR-Code zu diesem Gedicht:


Audio als Video zu diesem Gedicht
(als Vertonung mit den 3 Teilen des 
   Musikstückes 'Iridium Landscapes'):



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Dazu ebenfalls passend habe ich am 26.11.2011 nun die Seite zur Elegiensammlung  'Shortcuts a Roma' eröffnet.



Seit April 2011 schreibe ich an einem guten Dutzend Elegien zum - im weitestgehenden - Thema Rom.
Den Beginn habe ich dabei gesetzt mit einem erst relativ spät im Zyklus entstandenen Gedicht vom 29.07.2011.

Dieses Gedicht habe ich mit einem Musikstück vom 15.12.1999 am 26.11.2011 zusammen gebracht, das Stück heisst 'Human'.  (Die Komposition habe ich ebenfalls mit der Fraktal-Algorithmus-Software "Musinum" von Lars Kindermann aus Erlangen verwirklicht, es sind die ersten 96 Sekunden dieses - potentiell - unendlich langen Stückes ...).



Teil 1 aus Shortcuts a Roma:



Der fränkische Einsiedler
(am Lachsenweiher bei Hammerschmiede)



… Schokoladensee nennen die Kinder den Weiher, sein Wasser:
            Sauber und braun zugleich! Karpfen durchwühlen den Grund. …
Zwanzig Jahre vergingen, seit hier ein Einsiedler lebte.
            Einsamkeit gab ihm den Raum Trauer zu füllen mit Sinn, –
Nichts mehr im Sinn mit der Menschheit, Grausamkeit und Gesellschaft. –
            Wind streichelt leise das Land, schützend deckt er das Haar. ...
Was dieser Mensch im Krieg erlebte, erlebten so viele!
            Zuversicht, plötzlich zerfetzt, flüchtig im Tod entspelzt:
Krieg und Verfall, Ermordung der Lieben vor seinen Augen. ...
            Nichts holte sie je zurück. … Einsamkeit gedenkt.
Unabhängig von der Bildung, die ihn ereilte,
            Traf ihn Geschichte ins Herz, machte ihn zu ihrem Teil.
Harmonie war ein Fremdwort, kein Mann von Vitruv half, das gute
            Klassische Menschenbild hatte ihn auch nicht erfüllt.
Nachts schöpft er – scheints – noch sein Wasser im Wald aus klarer Quelle:
            Frieden zu finden ist schwer, Einsiedlertum gibt ihn frei. ...
Unruhe hüllt diese Welt ein in Nebel aus wilden Gedanken,
            Unreif wie Vitriol. Schwerkraft klärt Wasser wie Herz. …
... Karpfen trüben den Weiher. Auf Suche nach lebendigem Futter
            Werden die Fische Symbol – Unruhe, ständig: „Obwohl!“




Arno Schlick   29.07.2011


Arno Schlick   2011 

QR-Code zu diesem Gedicht:


Audio als Video zu diesem Gedicht:



Montag, 21. November 2011

Do you see me smile?


Um 45° im Uhrzeigersinn gedreht könnte man es meinen ... vom Alien mit 3 Augen wird man süsssauer belächelt.

Gedichte als QR-Codes (und hier zum selber Herstellen und Einbinden in Internetseiten) werde ich hier sicher öfter posten ... allein der graphische Effekt ist nett. Zudem aber kann man sie so per Fotohandy optisch einlesen und bei Gefallen auch weiter versenden. Alles gern machbar, - nur bitte mit meinem Namen und dem Link auf diesen Blog, wegen des Urheberrechts. In jedem QR-Code zu einem hier veröffentlichten Text von mir steht unter diesem Text mit eingebunden auch immer mein Name, das Datum, sowie der Link auf diesen Blog. Eine interessante Art des Veröffentlichens, wie ich meine. ...

In diesem Sinn: Viel Vergnügen mit meinen Texten!



Do you see me smile?


Grx!
Arno

Sonntag, 13. November 2011

Pre-Chewed Pencils und: Ausreichend Gut!


 Wie schrieb Tucholsky - "Es gibt keinen Neuschnee".

Diese Wendung - unabhängig davon, wie sehr ich Tucholsky schätze - hat mich immer schon gestört.
Und jeder der mir diese Haltung gegenüber vertreten hat, schien mir allein deshalb schon suspekt.

Nun, man kann auch unabhängig davon immer wieder die Erfahrung machen, dass Neuschnee von heute die selbe Farbe hat, wie der Neuschnee von gestern.

Fuss-Stapfen im Neuschnee wird es immer wieder geben. Aber immer neu in neuem Neuschnee.

Gibt es deshalb keinen Neuschnee?


...

Und: Es gibt immer wieder neue Literatur. Neue Gedichte auch und auch immer wieder neue Autoren die andere - neue - Eiskristalle am Literaturhimmel flimmern lassen. Deshalb muss sich weder die notwendige Bedingung zu ihrer Entstehung bei unter Null Grad Celsius ständig ändern, noch sich der Himmel, von dem sie gewöhnlich fallen, plötzlich unten befinden, anstatt oben.Was er natürlich nichtsdestotrotz einmal pro 24 Stunden tut, - wenn man einmal von der Langweiligkeit der Gravitation absieht, die man zur Definition von "oben" und "unten" genausogut heranziehen kann, wie eine angenommene Lageänderung hin oder weg zum jeweiligen Bezugspunkt, von dem man annimmt, sich gerade nahe bei ihm zu befinden.

...

Und es gibt vorgekaute Bleistifte. Hier, z.B.:

Pre-Chewed Pencils



Das ist ungefähr, wie sich auf dem Oktoberfest ein Bier zu kaufen, in das bereits jemand gespuckt hat, damit niemand davon trinkt, solange man auf die Toilette geht.
Und das kann lang dauern. - Habe ich mir sagen lassen. (Etwas ungeschickter Einschub, aber in meinen Augen ein intellektuelles Muss.)

...

Aber,- ist das wirklich schon Neuschnee? ... Sicherlich, die Frage ist nur inwiefern.
Und inwiefern dieses Inwiefern bereits genügt.

...

Jedenfalls ist es eine - ausreichend gute - Einleitung für ein Blog über Neue Literatur.
Ausreichend gut. ... Hmn. Ein - sehr gutes - Motto, finde ich. Und damit wäre jene überlebensnotwendige Notenspanne jenseits von Mangelhaft und Ungenügend bereits komplett - und das heisst für mich damit befriedigend - abgedeckt.

"Ausreichend gut" kann man natürlich auch abkürzen, - was wiederum schrecklich modern rüber kommt: 42.
Womit wir nach Douglas Adams dann sogar schon bei der grundsätzlichen Sinnfrage angekommen sind.
Auch dies, auch dies, eine durchaus hier erwünschte Nebenwirkung. Ist doch das teuto-utopische Land der Dichter und Denker leider oft genug nur ein Kollateralschaden der "German Gemuetlichkeit".
Akute Sinnfragen sind vermutlich der bewusste oder unbewusste Versuch des menschlichen Gehirns, dem Schicksal des konstanten Glücksdrucks, der auf unserer Gesellschaft lastet, wenigstens zeitweise doch ein ganz klein wenig erfolgreich zu entrinnen.

...

Erfolg! ... Noch so ein Wort wie Neuschnee, vermutlich ebenso gefährlich, - wenn auch nicht ganz so weiss. Zu sagen ist hierzu: Schneebretter lösen sich bevorzugt ab Februar / März / April in den Alpen. Erfolgsbretter hingegen lösen sich ganzjährig.

...

Ja. Eigentlich mag ich Tucholsky ansonsten wirklich sehr gerne.
- Nur nicht wo er so Unrecht hat. Ich vermute sogar, mit Erfolg.


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Glücksforschung


Glücksforschung: hier ist jemand wissenschaftlich 
nachgewiesen bewusst glücklich.



Grx!
Arno

Freitag, 11. November 2011

Test

Test Test Test 11.11.2011 15:00 pm



--->  Motto  !

(P.S.: Der Background Sound / das kleine Intro mit der Gitarre stammt von hier.)  BGSOUND src="guitar-intro.mp3"