http://www.amazon.de/Neue-Alte-Welt-Gedichte-Texte/dp/3833004061
- Taschenbuch: 152 Seiten
- Verlag: Books on Demand Gmbh; Auflage: 1 (2003)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3833004061
- ISBN-13: 978-3833004063
- Größe und/oder Gewicht: 20,6 x 14,8 x 1,2 cm
Das Buch deckt die Zeitspanne von 1990 bis 2001 ab. Die meisten Gedichte habe ich in Berlin geschrieben, wo ich von 1992 bis 2001 Zivildienst und Studium (Biologie, Philosophie) absolviert habe, einige journalistische Ausflüge, sowie drei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) im Bereich Technikfolgenabschätzung tätig war. Seit 2010 schreibe ich nach längerer Pause wieder - teils sehr intensiv - weshalb ich diesmal auch plane, einen passenden Verlag zu finden, um meine Gedichte seit 2001 zu veröffentlichen.
Die Gedichte in dem Band, den ich im Selbstverlag über Book on Demand (BoD) herausgegeben habe, sind recht unterschiedlich. Aufgrund des totalen Alleingangs damals (ich hatte keinen Verlag gefunden, der mich veröffentlichen wollte) sind sie wie ich heute zwar finde wohl auch nicht alle gut ausgewählt, - aber auf diese Weise findet sich darin auch Anregendes, das abseits allzu glatter Gedanken liegt.
Viele von den Gedichten wurden von mir für die Teilnahme am jährlichen "Literaturpreisder Nürnberger Kulturläden" für Jungautoren aus Nordbayern verwendet, bei dem ich zwischen 1989 und 2001 sieben mal Preisträger war. (Erster bis dritter Preis).
Mein Stil - wenn ich einen habe - beinhaltet oftmals ein Einbinden und Verdrehen naturwissenschaftlicher Sichtweisen, oft auch ein Spiel mit unserem modernen Welt- und Menschenbild allgemein. Das hat sich in meinen Texten bis heute gehalten.
Feedback zu dem Buch ist an dieser Stelle sehr erwünscht, ich werde hier auch noch ein Erratum hinterlegen, da sich mir darin - wie gesagt, samt Titelbild, das ich mit Terragen erstellt habe, eben ein Alleingang - doch ein paar Fehler eingeschlichen haben.
Anregende und gute Lektüre wünscht
Arno Schlick
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Hier das Titel gebende Gedicht "Etwas Leichteres"
Mit diesem Gedicht habe ich den Hauptpreis im Jungautorenwettbewerb Nordbayern 1997 gewonnen, der von den Nürnberger Kulturläden in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Schriftsteller Nordbayern jährlich ausgelobt wird.Entstanden ist das Gedicht am 13.10.1996.
Lange her, aber dies ist vermutlich wirklich eines meiner besten Gedichte aus den 1990er Jahren. ...
Ich habe den Text mit dem Backgroundsound "Slow Atmosphere 4" des Users ERH auf freesound.org hinterlegt.
http://www.freesound.org/people/ERH/sounds/33987/
Etwas Leichteres
(Die multimediale neue alte Welt)
I.
Stimmenrinnsale zu Meinungsdriften!
Die Bildschirmwelt fliesst als Netzwerk zusammen -
um die Lücken im Argument
zu den meidbaren Lücken
in der Welt
werden zu lassen
(Sieh was du willst - und:
Was du siehst das erhältst du zurück)
Megaschönheiten ausmachen
anmachen - BLAU
deutelt der Elektronenstrahl
durch die löchrige Maske
sein Bild-noch-ein-Bild
auf die geglätteten Stirnen -
zaubert dir dreiäugig
ein leichteres Universum
als Gegengewicht ins Gehirn
Um die Verstecke
des Durstes nach Narbigem
und der unreinen Nähe der Haut
schief auszuleuchten in Winterlicht?
Um der Schwierigkeit
ungequantelter Küsse
etwas Leichteres
danebenzusetzen
Europa - im weltweiten Netz aufgelöstes Fremdwort
Am Himmel erreicht Galileo Europa
- die Raumsonde den Jupitermond -
als Fussnote im Manifest eines Mythos der Raumzeit -
nicht mehr des griechischen alten
Doch der Stier hat Europa
im irdischen Dasein erneut heimgesucht:
Was kostet das Video der
Massenvergewaltigung
bosnischer Frauen und Mädchen -
bestellbar per Mausklick?
II.
Die Melancholie nach der Rückkehr aus den
Homepages
und den Technodiscos um sieben Uhr morgens -
menschliche Sehnsuchtswüsten
und Traumlandoasen
ergänzen einander perfekt nur im zeitleeren Spaß
PRÄSENT ist Metall-
und Ozongeschmack
der knisternden
jederzeit hellen
Zustimmungsräume
um den verfügbaren
Mit-mach-Altar
Stimmenrinnsale zu Meinungsdriften!
Wenn die Einzelbedürfnisse zu den anderen stossen
um der Verschmelzung beizuwohnen
(pflicht- und erwartungsgemäss)
ergibt sich ein Zittern -
Irritationen der Orientierungslosigkeit -
schillernd -
zu leicht um als Beben zu gelten
aber zu zart
inmitten der universellen Uninformation
um uninformativ zu sein
Um einander schnell
an Scherenschnitte
besser
erinnern zu können?
Um Ego-Reflexe nicht erst zu sehen um
platt elektrisch äusserlich äusserst exakt
ewig-eklektisch in Beziehungsimpulsen
Neuanfänge mit neueren altzuzerhacken
Fremdwort Europa - im Netz aufgelöst
Indes oberflächentreu kartographiert:
THE WORLD ON CD-ROM
Im Himmel
erreicht Galileo Europa -
Für uns bleibt die Welt
beschreibbar als Scheibe
Arno Schlick 13.10.1996
Arno Schlick 2011
Audio als Video zu diesem Gedicht:
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