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Donnerstag, 30. August 2012

160 Zeichen - Zeitreise zu einem Dreifach-Literatur-Wettbewerb

Am 1.1.2001 gabs mal den Literaturwettbewerb 160 Zeichen. Die Gewinner wurden in die 3 kleinen Anthologien aufgenommen. 160 Zeichen war damals auf die SMS-Länge bezogen, da gabs ja noch kein Twitter, wo nur 140 Zeichen gehen (unvorstellbar aber wahr :-D ). Für drei Themen wurde da je ein Band erstellt, mit den ausgewählten Texten: Liebe, Spass, Literatur. In zwei Bände davon hab ichs damals auch geschafft (ratet mal in welchen NICHT :-D ), da war auch Fitzgerald Kusz mit dabei, wenn ichs recht erinnere. Ich habe gerade per Goooogle gefunden dass die 3 Bände nun als PDFs zugänglich sind, den Uzzi-Verlag gibts auch glaube ich so gar nicht mehr. Super, diese Referenz hatte ich nämlich schon verloren geglaubt, meine Bände hab ich verschmissen, ich wusst nicht mal mehr wann das genau war, ein total recall also. ;-D   Hier sind sie zu haben, als PDF, achso, jetzt ja "Ebook":   

 

  160 Zeichen

 

http://freitagsspiel.de/?p=8105

 Viel Spaß beim Lesen! 

Arno Schlick 

 

Dienstag, 14. August 2012

Pappelallee




Natürlich steht ihr da noch einzeln
Nicht dicht aneinander gereiht

Eine Wand an der Blätter blinzeln
Vom Wind zum Flimmern befreit

Aber an sich steht ihr einzeln
Als ob ihr Nähe nicht verzeiht

Und wenn Kinder um eure Füße tänzeln
Zeigt ihr nur wie ignorant ihr seid

Natürlich steht ihr da nicht einzeln
Als Betrogene wisst ihr bescheid

Prozessiert mit Eremitenstirnrunzeln
Um euch gestohlene Einsamkeit




Arno Schlick   13.08.2012
http://isleofat.blogspot.com/





Arno Schlick   2012
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(... in Arbeit ...)


Nachtrag zum Poetry-Slam

Hier habe ich dazu was geschrieben & Bilder hinterlegt:

http://www.facebook.com/ArnoSchlick

Der Abend war recht schön trotz eines weniger überzeugenden Auftritts meinerseits.
Ich vermute, dass der Hauptgrund sein dürfte, dass Slams zu meiner Art von Texten und auch zu meiner Persönlichkeit generell weniger gut passen, als klassische Lesungen.
Naja, mit etwas mehr Übung sollte es dennoch nächstes Mal auch bei einem Slam wieder besser klappen, mein erster Slam-Auftritt in Erlangen war ja schliesslich ganz ok.
Und es muss ja nicht immer gut laufen, wichtig ist, wenn es so läuft, dass man etwas draus lernt und weiterhin offen bleibt für Anregungen! ;-)

Was interessant ist: Vor dem Auftritt bin ich im Stadtpark Fürth Spazieren gegangen, um das Lampenfieber auszuhungern & habe dabei dieses Foto von einer Pappel-Allee an der Pegnitz (etwa auf Höhe des Helene-Lange-Gymnasiums) gemacht.



Mich haben Pappeln - insbesondere Pyramidenpappeln (Populus nigra var. 'Italica') - schon immer fasziniert. Allerdings nicht ungebrochen, da ich sie - vor allem in Reihe gepflanzt - auch immer irgendwie als abweisend und elitär empfunden habe. Sie haben etwas klassisch-Italienisches, aber hintereinander aufgereiht halt auch den ennuyierenden Hauch von Ehrenhalle, Friedhof & Mysterien-Kult. Einen Tag danach (gestern also) habe ich das Foto nochmals angesehen & spontan ein Gedicht in Reimen dazu geschrieben, an dem ich bis heute gefeilt habe. Das Foto vom Sonntag habe ich dafür zur Illustration gespiegelt, was den Allee-Eindruck noch verstärkt und den Text noch betont.

Ist ein kleines Dankeschön an alle, die am Sonntag da waren und auch an Michl, den Moderator, sowie Sabrina, mit der ich noch eine herzerfrischende Diskussion während des Abbauens geführt habe. :-)

... das Ergebnis seht Ihr gleich im nächsten Posting ...

Sonntag, 12. August 2012

Lesung / Auftritt !

TARRÖÖÖÖ! ;-)

Heute am 12.08.2012 nehme ich teil am Poetry Slam in Fürth, in der Kofferfabrik!

Ich habe eben auf dem Kalender von Myslam.net gesehen, dass das Feld ganz schön hart bestückt ist, u.a. nimmt der Landesmeister Thüringen teil, es wird also auf alle Fälle gute Auftritte geben!
Da bin ich gespannt, wie gut ich da heute Abend mithalten kann, ich bin ja eher Lyriker als Rapper und noch dazu ein Poetry-Slam Greenhorn, denn dies ist erst mein zweiter Auftritt dieser Art! :-)
Ich sehe es aber sportlich, als Sprach-Wettkampf - und denke, dann macht es auch den Zuschauern Spass ... .
Ausgewählt habe ich deshalb für heute bis auf Ausnahmen vor allem sehr anschauliche und offensiv-dynamische Gedichte, oft auch mit deutlich politischer oder gesellschaftskritischer Note.



Hier oben nun die Word-Cloud zu meinen Texten für den Auftritt heute (ohne eventuelle Zugaben)!  ;-)
Word-Clouds sind - neben den QR-Codes - ein in meinen Augen faszinierendes Mittel, um weitere Perspektiven der Textlichkeit zu nutzen ... . Erstellt mit -> Wordle Online.

Samstag, 11. August 2012

Überarbeitete Version: Ouroboros, oder Libyscher Thunfisch



Ouroboros I




Ewigkeit frisst
lange Zeit; Wirklichkeit
frisst Ewigkeit




Ouroboros II, oder Libyscher Thunfisch



Wir nagen
Libyschen Thunfisch!
Ökologisch produziert
ohne Augen mit
geflüsterten Gräten -

Libyscher Thunfisch
aus gefluteten
Teilchenbeschleunigern
mitten im Sanddünenmeer
der libyschen Wüste

Denn Thunfisch will weit hinaus schwimmen im Meer ...

Aus dem
Sapiens-Kernschatten
tritt ein Fremder
weht ab vom Kreisverkehr -
sonnenwärts -
zweigt

Schattenlos lächelnd
in eine Moderne
wo er wie einst Wilhelm Zwo
hoch zu Ross Sekt trinkt
sonnenwärts
aus Kübeln auf Trockeneis




Arno Schlick  
17.07.2012 bis 11.08.2012, für 永星
http://isleofat.blogspot.de/



Arno Schlick   2012

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Neues Video zu diesen Gedichten:



Poetik 2020 / Poetik der Gegenwart und absehbaren Zukunft

Manche Themen arbeiten lange im Hintergrund, bevor man sie langsam ans Tageslicht gewöhnen kann. Was mich derzeit - und dennoch bereits seit den 1990er Jahren - umtreibt, ist die Frage, wie überhaupt Poesie der Gegenwart und absehbaren Zukunft aussehen sollte. Woran würde man sie erkennen? Die Postmoderne ist, egal ob von den 1960ern an gerechnet, oder erst von den 1980ern an, in die Jahre gekommen. Und damit sicher auch einige ihrer Methoden. Gleichzeitig spielt die Politik für die Gesellschaft - und daher auch für die Kunst  - seit ca. 4 Jahren wieder eine größere Rolle.
Aber genügt es wirklich, die politische Literatur wieder zu beleben oder neu für sich zu entdecken? Muss man nicht auch Verkrustungen in den Methoden und innerhalb der Perspektiven der Postmoderne vermuten, die es längst ihrerseits aufzubrechen gilt?

Da das Thema sehr umfassende Ansprüche mit sich bringt, werde ich in einer Art und Weise damit umgehen, die ihm selbst entspringt. Wobei also der Umgang mit der Frage Teil einer Antwort sein soll, während immer neu versucht wird, sie zu stellen, kurz: ich schreibe Lyrik in meinem Sinn. Und ich erstelle nach und nach eine Liste mit numerierten Aspekten, die für mich in einer Poetik der Gegenwart und Zukunft eine Rolle spielen sollen.


  1. Bisher habe ich zu dem Thema einen ersten Teil veröffentlicht, mit dem Titel Ambitionierte Amateurhaftigkeit und anspruchsvoller Dilettantismus.
  2.  Hier nun Teil 2 mit dem Titel: Keine Angst vor der Möglichkeit der Gültigkeit von Aussagen! Nachdem ich letzten Montag bei der Autorengruppe "Wortwerk Nürnberg" wieder mal vorbeigeschaut habe und mir dort eine Menge guter Tipps & Anregungen gegeben wurden, manches Lob, aber eben auch wie gewohnt scharfe Kritik, habe ich sowohl die Gedichte als auch das Video zu "Ouroboros" heute komplett überarbeitet und poste deshalb hier alles nochmal neu. Es kann sein, dass ich die alten Versionen mal lösche, aber im Moment ist es evtl. interessant beides im Vergleich sehen zu können. Zum einen sollte sowohl Lyrik als auch Video "entkitscht" werden, zum anderen will ich dennoch meinen Anspruch, auch Themen, wie z.B. "Ewigkeit", oder "Unendlichkeit" anzusprechen, nicht aufgeben. Eine schwierige Gratwanderung. Vermutlich aber der Schlüssel zu einem meiner Anliegen, mit denen ich seit je her angeeckt bin. :-)  Deshalb soll dies hier auch zu einem zweiten Punkt führen, innerhalb meiner Gedanken zu einer Poetik der Zukunft. ... Denn, so habe ich mir im grübelnden Nachgang gesagt, - wieso sollte es den Physikern unproblematisch "erlaubt" sein, in die Tensoren der Feldgleichungen Albert Einsteins das Unendlichkeitssymbol einzusetzen (z.B. um daraus die Theorie der "Schwarzen Löcher" abzuleiten, wie durch Penrose und Hawking geschehen, aber auch einfach so, aus Jux und Tollerei, durch viele, viele Physikstudenten), mir als Lyriker soll es aber nicht gestattet sein, Begriffe wie "Ewigkeit" zu benützen? Die Gefahr, die Physik als allzu bedeutungsschwanger anzusehen, ist wohl an dieser Stelle geringer?? Sicher nicht!! ... Aber, ich ahne, dass an diesem Punkt die Auseinandersetzungen nicht enden, sondern gerade erst begonnen haben! :-) An genau dieser Stelle sehe ich nämlich wieder einmal eine echte Schwäche und Überholtheit der Postmoderne mit ihrer oftmals zu weit getriebenen, vorauseilenden Relativierung alles je Sagbaren! Und, so viel sei auch zum ersten Teil des zweiteiligen Gedichtes gesagt, - ich sehe es ebenfalls keineswegs als Manko an, ab & zu "Kalenderblatt-Lyrik" abzusondern, - allerdings kommt es darauf an, sie möglichst wenig geschwollen klingen zu lassen - und dies ist nicht immer einfach. Auch hier zeigt reflexartige Kritik meines Erachtens aber nur wieder, dass die Postmoderne ihre eigenen Dogmen herausgebildet hat, denen zu oft unhinterfragt gefolgt wird. Auch hier bleibt mein Anliegen natürlich eine schwierige Gratwanderung, aber dafür auch eine echte Herausforderung für die Poesie der Zukunft. Es lebe das Ausrufungszeichen! :-) Und, ich will es eben auch mal versuchen, mit konkreten eigenen Beispielen zu verdeutlichen, wie ich mir das in etwa vorstelle. Im gleich nachfolgenden Posting stelle ich deshalb die oben bereits erwähnten, überarbeiteten Gedicht-Versionen in den Blog ein.

Samstag, 4. August 2012

Ouroboros II, oder Libyscher Thunfisch




Wir nagen
Libyschen Thunfisch!
Ökologisch produziert
ohne Augen mit
geflüsterten Gräten -

Libyscher Thunfisch
aus gefluteten
Teilchenbeschleunigern
mitten im Sanddünenmeer
der libyschen Wüste.

Denn Thunfisch will weit hinaus schwimmen ins Meer!

Aus dem
Sapiens-Kernschatten
tritt ein Fremder
weht vom Kreisverkehr
sonnenwärts
und biegt still ab -

Schattenlos lächelnd
in eine Moderne
wo er wie einst Wilhelm Zwo
hoch zu Ross Sekt trinkt
sonnenwärts
aus Kübeln auf Trockeneis.

Genau so ernähren auch wir uns von Libyschem Thunfisch!



Arno Schlick   02.08.2012, für 永星
http://isleofat.blogspot.de/




Arno Schlick   2012

QR-Code zu diesem Gedicht:
 


Video zu diesem Gedicht - hier die überarbeitete Fassung; siehe dazu mehr ein paar Tage später im Blog. Gedicht und Video wurden verändert: